NIE BEDO JUZ TEGO – Eine unvergessliche Reise

Teilnahme am „International Students Festival of Folklore“ in Katowice (Polen) vom 24.08. bis 01.09.2002

Am 24.08.2002 war es endlich soweit. Der Höhepunkt dieses Jahres lag direkt vor uns. Wir, das Folkloretanzensemble „Thea Maass“ der TU Dresden und unsere sieben Musiker, stiegen um 1 Uhr in der Früh in den voll gepackten Bus und machten uns auf den Weg Richtung Polen nach Katowice zum Internationalen Folklorefestival. Etwas später als geplant erreichten wir schließlich auch unser Ziel, was wohl daran lag, dass die Straßen teilweise einer Buckelpiste glichen. Freundlich wurden wir im Wohnheim der Universität von Katowice begrüßt und warteten gespannt darauf, die anderen Gruppen kennen zu lernen. Die Gelegenheit dazu bot sich noch am gleichen Tag bei einem Festumzug durch Katowice. Leider waren insgesamt nur fünf von den geplanten acht Tanzgruppen angereist. So konnten wir am Abend zum Eröffnungsprogramm Tänze der Ensemble aus der Ukraine, Sardinien, Portugal und dem Students`Folk Ensemble „Katowice“ of the University of Silesia mit Freude verfolgen.

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Besuch des Gottesdienstes nach Ogrodziench und hatten vor der Kulisse einer wunderschönen Burgruine unseren ersten größeren Auftritt. Danach mussten wir schnell wieder in den Bus um zum nächsten Auftrittsort zu fahren. So diente uns der Bus in Polen nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern, wie so oft, auch als Garderobe. Da konnte Busfahrer Steffen den Bus schaukeln wie er wollte, es wurden Haare geflochten, Kostüme gesucht und Ansagen geschrieben. Letzteres war gar nicht so einfach, da wir diese in deutsch und polnisch hielten. Ein großes Dankeschön gilt dabei Adam und Eva, die beide aus Tschechien stammen, und aufgrund eines Auslandssemesters ein Jahr lang bei uns tanzten. Sie machten sich jedes mal aufs neue die Mühe Ansagen zu übersetzten und auch so dafür zu sorgen, dass wir immer zur rechten Zeit am richtigen Ort waren. Wir werden sie vermissen. Nachdem wir jeden Tag unterwegs waren, Auftritte hatten und an Umzügen teilnahmen, war abends Gelegenheit die anderen Gruppen richtig kennen zu lernen. So musizierten und tanzten wir zusammen mit den Polen, den Portugiesen und all den anderen bis in die Nacht hinein. Außerdem gestaltete jede Nation einen Abend damit, Tänze aus ihrem Land zu zeigen und alle zum Mittanzen anzuregen. So lernten wir viele neue Schritte und hatten eine Menge Spaß dabei. Es war faszinierend und schön folkloristische Tänze aus anderen Ländern zu erfahren. In der Mitte unseres zehntägigen Aufenthalts besuchten wir die schöne Stadt Krakau. Wir wandelten durch ihre alten Gassen, erkundeten den Markt und ließen uns bei einem ruhigen Mittagessen auf einer Wiese an der Weichsel die Sonne auf den Bauch scheinen.

Zwischen vielen Auftritten auf Straßen, Bühnen, und vor Kirchen, bei denen unser neuer Männertanz „Hütejungen“ Premiere hatte, hatten wir auch die Möglichkeit das Konzentrationslager in Auschwitz zu besuchen. Die fröhlich Stimmung wurde dabei für einige Stunden unterbrochen. Am vorletzten Tag unserer Reise hatten wir einen Life-Auftritt bei dem Sender TVP 3 in Katowice. Nach einer kurzen Probe mit allen Gruppen gingen die Scheinwerfer an und alle Kameras waren bereit. Das war schon ein ungewohntes, aber tolles Gefühl. Wir zeigten insgesamt zwei unserer Tänze und machten uns danach sofort auf in unseren Bus um zum nächsten Auftritt zu fahren. Dieses mal musste es besonders schnell gehen. Deswegen wurde die Kolonne der mit Tänzern beladenen Busse mit Blaulicht und Sirenen durch die Stadt zur nächsten Bühne gefahren.

Der Aufenthalt in Polen neigte sich nun langsam dem Ende, obwohl dies keiner so richtig wahr haben wollte. Am letzten Abend verabschiedeten wir uns mit einem gemeinsamen Auftritt, bei dem wir nicht nur unsere Tänze tanzten, sondern mit allen zusammen einen neuen Tanz und ein polnisches Volkslied einstudierten. Es war ein ergreifendes Gefühl gemeinsam mit allen Tänzern das selbe Lied zu singen, so das viele von uns eine Gänsehaut bekamen. Auch der persönliche Abschied war bei dem ein oder anderen mit einem Tränchen verbunden. Wir hoffen den Kontakt aufrecht zu erhalten und erinnern uns noch gern an die Zeit in Polen zurück in dem wir einfach unser Lied singen: „Nie bedo juz tego…“!

Nora Jantzen

Veröffentlichung in dem Betriebsmagazin „Glasklar” der Firma GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG im März 2003

Seit dem 08. August 2001 bin ich Mechatroniker-Lehrling im SSW Dresden. In meiner Freizeit gehe ich zum Training des Folkloretanzensembles ,,Thea Maass“ der Technischen Universität Dresden. Diese Tanzgruppe – sechs Männer und 17 Frauen im Alter von 17 bis 43 Jahren – gibt es bereits seit 52 Jahren. Ich selbst bin seit zehn Jahren dabei. Wir tanzen Folkloretänze aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Die meisten unserer Choreographien beruhen auf alten Bräuchen und Tanzformen. 
Auch im letzten Jahr wurden unsere intensiven Proben mit einer Einladung zu einem Internationalen Folklore-Festival belohnt:

Am 24. August 2002 fuhren wir mit unseren sieben Musikern zum ,,International Students Festival of Folklore“ nach Katowice in Polen.
 Zehn Tage lang hatten wir zahlreiche Auftritte, nahmen an Umzügen teil und musizierten und tanzten zusammen mit Polen, Sarden, Portugiesen und all den anderen oft bis in die Nacht hinein. Weil wir ständig unterwegs waren, diente uns der Bus nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern oft auch als Garderobe; es wurden Haare geflochten, Kostüme gesucht und Ansagen geschrieben.
Abends lernten wir die anderen Gruppen näher kennen. Jede Nation gestaltete einen Abend damit, Tanze aus ihrem Land zu zeigen und alle zum Mittanzen anzuregen. Wir lernten viele Schritte und hatten eine Menge Spaß dabei.

In der Mitte unseres Aufenthaltes besuchten wir Krakau. Zwischen vielen Auftritten auf Straßen, Bühnen und vor Kirchen, hatte auch unser neuer Männertanz ,,Hütejungen“ Premiere.
 Am vorletzten Tag unserer Reise hatten wir sogar einen Live-Auftritt beim Fernsehsender TVP 3 in Katowice. Nach einer kurzen Probe mit allen Gruppen gingen die Kameras und die Scheinwerfer an. Das war schon ein ungewohntes, tolles Gefühl, und wir zeigten zwei unserer Tänze.
Wir verabschiedeten uns am letzten Abend mit einem gemeinsamen Auftritt, bei dem wir mit allen zusammen einen neuen Tanz und ein polnisches Volkslied einstudierten. Wir erinnern uns gern an die Zeit in Polen, indem wir einfach unser Lied singen ,,Nie bedo juz…“.

Marcus Lommatzsch

Berichte der unvergesslichen Reise
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